Bleiben Sie neugierig!

Presse und Medien neu gesehen

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Unglaublich, sie haben sich aus einigen Begegnungen im Rahmen der Jury zur StadtschreiberInnen-Stelle in Neu-Ulm ergeben: die Gespräche mit Birgit Böllinger; und nun ist sie für meinen Verlag, meine Autoren, Autorinnen und Bücher in Sachen Medien-Arbeit unterwegs. Und schon innerhalb kurzer Zeit haben sich ganz zusätzliche Kontakte ergeben, frische Wahrnehmungen aufgetan, Sichtachsen auf die neuen und nächsten Bücher ergeben und vermitteln lassen. Michael Wäser wird neu gesehen und besprochen, um nur eine Erfreulichkeit zu nennen (ja doch, siehe: PRESSE), und ich bin gespannt, was sich noch alles ergeben wird in den kommenden Wochen. Die Trotz des gesamten Corona-Elends spannend sind; weil wir ständig alles neu bewerten, neu organisieren, neu denken, neu angehen müssen. Und neue verlegen sollten. Also …!

 

Weihnachten – naja, kommt schon wieder!

WeihnachtsGESCHENKE? – Wir haben gerade die beiden neuen Titel von Norbert Abels fertig, der 4-bändige VauO Stomps ist da, unsere drei schönen Frankfurt-Titel zur »Frankfurter Küche«, die »Brandzeichen« zum Goetheturm-Brand und der Goetheturm-16er lauern auf Leser auch außerhalb der Main-Metropole und die 16er-Reihe wartet mit neuen Kleinoden auf: Die Gedichte von Dirk Hülstrunk und Daniela Daub sowie der Gedicht-Zyklus von Inka Bach und Michael Wäser »Am Neuen See« sowie Dagmar Mangolds 16er »Der Kunde ist König«, ja wer denn sonst! – Und weil das, verehrte Kundinnen und Kunden und LeserInnen, so ist und stimmt, verschicken wir noch bis zum 24.12. alle Bestellungen und sind auch zwischen den Jahren mit Packpapier und Kartons auf dem Posten und fahren auch Bestellungen in unserer Zwerg-Metropole auch noch selbst zur Buchhandlung oder zu Privat-Bestellern – wenn wir nicht schon an den Büchern für das Frühjahr schaffen. – Aber jetzt erst einmal: Allen alle guten Wünsche für ein freundliches Weihnachtsfest und für hernach einen – nie machte diese Wendung solchen Sinn: gesunden Rutsch in ein schwungiges Jahr 2021! – Herzlich, Axel Dielmann

 

Schwierig, aber wieder neu

Eigentlich merkwürdig: Wir haben viel, sehr viel mehr zu tun als vor der Corona-Krise. Wir haben alle geplanten Bücher gemacht, sogar drei zusätzliche, die mir wichtig scheinen. Alles ist anders, alles seit 27 Jahren Geübte ist täglich neu zu erfinden. – Sind wir offen genug fürs Neue? Und war nicht genau dieses Erfinden des Neuen, das unerschrockene Begegnen mit dem Unbekannten der Vorsatz bei der Verlagsgründung?

Wir versuchen es, bleiben dran. Machen Kapriolen auf facebook, mit schöner Resonanz, mit noch unsicheren Tapsern auf Instagram, probieren neue Veranstaltungsformate wie jüngst bei OPEN BOOKs während der eigentlich ja nicht stattgefundenen Frankfurter Buchmesse, indem wir einmal mehr eine Lyrik-Collage abgebrannt haben, entwickeln insgesamt einen neuen Blick auf die Dichtung, schätzen die kleine Form erneut ganz anders, so unsere 16er-Reihe mit ihren von Hand fadengehefteten Bändchen, deren inzwischen 53 erschienen sind, neue Blüten treibt – ja wie, geht das schon so lange?

Ja, und es geht weiter mit Spannendem, mit dem Neuen. Bleiben Sie neugierig! *

* und ja: kaufen Sie gelegentlich eines dieser schönen Bücher.

Frankfurter Verlagsschau mit gegründet – endlich!

Es hat 2 Jahre Vorbereitung gebraucht – aber nun sind wir Frankfurter Verlage so weit: Die » Frankfurter Verlagsschau« wird stattfinden! – A. Schutzbach (Weissbooks), S. Brich (Börsenverein), C. Henrich-Kalveram, L. Stöhr (Büchergilde Buchhandlung Staufenmauer), G. Thomas (S. Fischer), S. Mohr-Schaaff (Büchergilde), S. Sampsounis (Größenwahn) und ich haben am 4. November haben wir den Verein PRO LIBRIS FRANKFURT e.V. zur Organisation der Bücherschau gegründet – und nun wird es konkret. Denn am 6. und 7. April 2019 wird die Verlagsschau, kuratiert von einem sich nun etablierenden Kuratorium, in der Evangalischen Stadtakademie Frankfurt, Römerberg, stattfinden.

Das Börsenblatt berichtete freundlich – zum Lesen bitte oben ins Foto klicken! – Bleiben Sie neugierig!

 

 

 

Es hat 2 Jahre Vorbereitung gebraucht – aber nun sind wir Frankfurter Verlage so weit: Die »Frankfurter Verlagsschau« wird stattfinden! – A. Schutzbach (Weissbooks), S. Brich (Börsenverein), C. Henrich-Kalveram, L. Stöhr (Büchergilde Buchhandlung Staufenmauer), G. Thomas (S. Fischer), S. Mohr-Schaaff (Büchergilde), S. Sampsounis (Größenwahn) und ich haben am 4. November haben wir den Verein PRO LIBRIS FRANKFURT e.V. zur Organisation der Bücherschau gegründet – und nun wird es konkret. Denn am 6. und 7. April 2019 wird die Verlagsschau, kuratiert von einem sich nun etablierenden Kuratorium, in der Evangalischen Stadtakademie Frankfurt, Römerberg, stattfinden.

Das Börsenblatt berichtete freundlich – zum Lesen bitte oben ins Foto klicken! – Bleiben Sie neugierig!

 

 

 

Hilmar Hoffmann gestorben

 

Hilmar Hoffmann ist am 1. Juni gestorben. – Ich bin dankbar, ihn gekannt zu haben und ihn als Freund bezeichnen zu dürfen. Vor 35 Jahren ebnete er mir als Frankfurter Kulturdezernent mit einem Letter of Intent den Weg ins Literaturverlegen. Damals war es ein nur kurzes Treffen – für meinen heutigen Verlag, meine Autoren und mich jedoch war es entscheidend. Kaum vorstellbar seinerzeit, dass ich eines Tages mit dieser für unsere Kulturlandschaft so wichtigen Persönlichkeit an seinem 50. und ihm nachgerade dringenden Buch würde arbeiten dürfen. Wie viel schöner erst die Freundschaft, die sich aus der Arbeit an dem, wie sich nun zeigt, letzten Buch, der »Generation Hitlerjugend«, ergeben hat! Was er an Anekdoten zu erzählen wußte aus seinen zahllosen Begegnungen mit Kulturschaffenden, was er als kulturpolitische Positionen zu vermitteln hatte, war schier unerschöpflich, dabei zugleich immer Aufforderung, nicht nur nicht zu vergessen, wie wesentlich und wirkungsreich unser aller Arbeit an gemeinsamer Kultur ist, sondern das auch stets wieder zu vergegenwärtigen und zu betonen: Seine »Kultur für alle« war seine Lebensform. Die Freude, mit der er eine gute Idee, außergewöhnliche Kunstwerke, eigensinnige Produktionen würdigen konnte, war einzigartig – ein Vorbild, wie in vielem. Das nächste Buch, zu dem wir gerade den Autorenvertrag geschlossen hatten, galt einer dieser seiner Herzenssachen: Er saß an der Geschichte von Oper und Schauspiel Frankfurt, der heiß diskutierten »Doppelanlage«, deren Geschicke er eine wesentliche Weile lang mitgestaltet hat und zu der er noch etliches Richtungweisende zu sagen gehabt hätte. – Seine verbindliche Art, jenen dankbar zu sein, die ihm seinen eigenen Weg in die Kulturarbeit und durch die sieben Jahrzehnte seiner diversen und nachwirkenden Tätigkeiten darin ermöglicht haben, hat mich oft tief beeindruckt – menschlich, und in der Sache ohnehin. Ich trauere um einen großartigen Autor und um einen Freund!

 

 

 

Hilmar Hoffmanns 50. Buch

 

Hilmar Hoffmann hatte meinem Verlag schon vor der Gründung einen ersten Letter of Intent ausgestellt – sein großartig beflügelndes Schreiben als Kulturdezernent Frankfurts hatte 1984 viel bewirkt. – Nun erscheint das 50. Buch des heute über 90jährigen in meinem Verlagsprogramm und wird im Rahmen des Langen Tages der Bücher am 18. Februar im Haus am Dom vorgestellt. Da schließt sich ein schöner Kreis. Und es ist zudem ein großes und wichtiges Buch: Mit »Generation Hitlerjugend« geht er zurück in seine Kindheit und Jugend und erzählt von dort aus seine Re-Education durch Amerikaner und Engländer. Und zugleich die Grundlagen unserer Gesellschaft. Und 600 Seiten Gründe gegen neue rechtsradikale Bewegungen darin. – Ich für meinen Teil sehe vielfachen Anlaß, ihm dafür zu danken!

 

 

8. Februar 2017: SCHRiTTE wieder in den Cafés

Die Zeitschrift für Literatur SCHRiTTE, 1982 die Wurzel des Verlages, wird wieder erscheinen. Wir nehmen zum Relaunch teil am KulturMut-Förderprogramm der Aventis Foundation, damit SCHRiTTE in möglichst vielen deutschsprachigen Kaffeehäusern aushängen kann. Mitte Januar 2017 beginnt die startnext-Kampagne. Einstweilen hat SCHRiTTE nicht nur den hiesigen Button rechts in der Navigationsleiste, sondern auch eine eigene website: www.schritte.eu.

 

 

7. November 2016: Am Abgrund der Unwissenheit – Präsidentschaftswahl in USA

»Am Abgrund der Unwissenheit«: Henry Brooks Adams, geboren in Boston 1838, unternahm mehrere glücklose Versuche, als Senator aufgestellt zu werden und in die politischen Fußstapfen seiner beiden Ahnen John Adams und John Quincy Adams, dem 2. und 6. Präsidenten der USA, zu treten. Er starb 1918 in Washington – und nach dem Präsidenten-Wahltag in Amerika dreht er sich wahrscheinlich in hoher Frequenz im Grabe um! – Was wir aus seinem mächtigen Roman »The Education of Henry Adams« (1902) in unser 16er-Bändchen »Am Abgrund der Unwissenheit« übernommen haben, war wohl ein (entsetzlich genaues) Vorgefühl zum jetzigen Präsidenten-Entscheid in den USA …

 

2. Oktober 2016: SPIEGEL Online über Waldabholzungen – und individuelle Aufforstungen

Gerade hat es SPIEGEL.Online zum Top-Thema gemacht: Der Kampf weniger gegen den Irrsinn der Großen, die Sorge um den Planeten gegen das kurzfristige Konzern-Ergebnis: Auf Borneo kämpfen vier Menschen gegen die Abholzung der Wälder, welche die LUNGEN DER ERDE sind – im Roman von Ewart Reder »Reise zum Anfang der Erde« ist es eine größere Gruppe, die ZUSAMMEN=ARBEIT, die sich zu der Mühsal aufmacht, den Wald zu schützen und nachzuforsten.

Man kann das vergleichen: was Jacopo Ottaviani für SPIEGEL online

vom einstigen Dschungel berichtet, und Ewart Reders in diesem Sinne höchst zeitgenössischer Roman für mehr als vier Helden, nämlich uns allen zur Aufgaben stellt.

Es dürfte sich lohnen, an der anknüpfenden Debatte des SPIEGEL teilzunehmen. Während der Buchmesse jedenfalls beteiligen wir uns daran. Ewart Reder LIEST zweifach, auf der Leseinsel der Unabhängigen Verlag und der Kurt-Wolff-Stiftung sowie bei OPEN BOOKS der Stadt Frankfurt, gleich danach in Kiel und …

Mehr auf www.zusammen-arbeit.de

 

21. September 2016: Die Eremiten-Presse - Victor-Otto Stomps

Als Verleger der Eremiten Presse, ein Verlag der 1949 in Frankfurt a.M. gegründet wurde, verlegte Victor Otto Stomps die Werke von D.Hoffmann, A.Gustas, G.Wohmann, E.Meister, H.Ost, W.Bächler, C.Meckel, G.Vesper, K.Staeck, H.Antes u.a. 1965 erhielt er für seine eigene Literatur den Fontane-Preis. 1967 erhielt er die Ehrenplakette der Stadt Krefeld.

OLAF VELTE (den man im Foto oben vergnügt mit Norbert Abels sieht) liest am Sonntag, den 25.September, zu Ehren V.O. Stomps in der Kunstbühne Portstraße in Oberursel anlässlich eines Erinnerungstages zur „Eremiten-Presse im Schloss Sanssouris 1954 bis 1972“ des Vereins Litera Touren.

 

28. August 2016

Flaneure und Flanieren – jetzt hat es auch der scheidende Intendant des Schauspiel Frankfurt, Oliver Reese, an- und ausgesprochen: Die kreative Kraft des Flanierens und der Flaneure in den kulturellen städtischen Streifräumen (Interview in der Frankfurter Rundschau). Die Plätze der Kultur seien vor dem Zugriff der Fondsmanager und Investmentbanker zu bewahren: Der Ort des Schauspiels soll nicht der Spekulation halber an unwirtliche und ferne Orte vertrieben werden.

In zwei in meinem Verlag erschienenen Kunstbändchen geht es um diese Auseinandersetzung mit der literarischen Figur des Flaneurs. Text und Bild verweisen auf die Potenz, die in der Kunst des Beobachtens, des Erkundens und Erzählens verborgen sind. Bernd Stickelmann hat mit seinem Essay zu »Vom Flanieren« und mit Gedichten zu »Gesichte« auf den Flaneur aufmerksam gemacht, akzentuiert durch Bilder von Graffiti und abgerissenen Plakaten, die Nicolaus Werner aus einer anderen Metropole, aus Paris, mitgebracht und gestaltet hat. Dieses Thema, das beide bereits in den Kunstbändchen aufgegriffen haben, heften wir uns an die wehenden Fahnen des Verlages.

 

3. März 2016

Ewart Reders radikaler Roman »Reise zum Anfang der Erde / Die Geschichte der ZUSAMMEN=ARBEIT« ist erschienen. Seine große Lesungstour begann am »Langen Tag des Buches« in Frankfurt (siehe »Veranstaltungen« und unter www.zusammen-arbeit.de). Jetzt liest er im »Lesezimmer« von Miriam Spies, HIER in Bild und Ton. Der Roman und sein Autor sprechen lebhaft dafür, daß es jenseits der üblich gewordenen Endzeit-Romanesken und trotz der globalen Miseren sehr wohl Handlungsspielräume für den und die Einzelne/n gibt. – Bleiben Sie neugierig!

 

10. Dezember 2015

»Monkey Business«, der ergreifende Roman von Jan Lauwereyns über einen Labor-Affen, ist unter Tierschützern zum Geheimtipp geworden. Von mehreren Tierschutz-Organisationen wird der Roman, den Jan Lauwereyns, selbst Neurophysiologe, mit viel Hintergrundwissen geschrieben hat, als Frage nach unserer Empathiefähigkeit (für wen außer für uns selbst, fragt das Buch) empfohlen. – Während sich die hiesigen Medien noch nicht angemessen herantrauen an das Buch, das aus der Sicht eines Affen in seinem Käfig von Tierversuchen erzählt, haben wir derweil aus sieben Ländern Anfragen nach Lizenzen für den Roman, den Helga van Beuningen für uns einfühlsam aus dem Niederländischen übersetzt hat. »Monkey Business«

 

11. November 2015

Telefonischer NOTSTAND – unser Telefon-Provider VERSATEL läßt uns, nach einer ganz einfachen Ummeldung, nun den 25. Tag ohne Telefonverbindung. Bei diesem Unternehmen anrufen? Lächerlich, Warteschleifen und Vertröstungen. Beschwerde-Mails? Pfffff, verpuffen. Angeblich suchte ein Mitarbeiter von Dienstag voriger Woche bis Donnerstag einen Schlüssel zu einem Schaltraum der Telekom, wurde ergebnislos ein Mitarbeiter gesucht, der an dem Schaltkasten die nötigen Verbindungen prüfen sollte – dann eine neue, fast sensationelle Auskunft: VERSATEL wollte nach Info einer Mitarbeiterin am 06.11. mittags das Schloß zum besagten Schaltraum (ja ist denn der gefundene Schlüssel doch wieder verloren gegangen?) »sprengen« lassen – wir baten, Frankfurt großräumig zu umfahren, während Versatel sprengte – aber schade: Es wurde nicht gesprengt! Jetzt ist wieder jemand auf der Suche nach dem Schaltraum, der seinerseits ein heftig bewegliches Ziel zu sein scheint ... Ein echtes Vorzeigeunternehmen, diese Versatel, Helden an der Strippe, Könner in  Kommunikation. – Leider können Sie uns aber  telefonisch nicht erreichen. Schreiben Sie uns eine Mail stattdessen? Danke!

Und schreiben Sie doch gleich CC an gk-support@versatel.de!

 

5. August 2015: Peter-Huchel-Preis an Paulus Böhmer

Es ist eine große Freude, daß Paulus Böhmer, lange verkanntes Genie der langen Gedichte, nicht nur mit dem Huchel-Preis ausgezeichnet, sondern eben gerade auch mit einem seiner Gedichte in die »Frankfurter Anthologie« aufgenommen wurde: Am 19.06. ist sein Gedicht »Marie«, eine seiner wenigen kurzen Arbeiten und unserem Band »Palais d'Amorph« von 1999 entnommen, in der FAZ abgedruckt und dort auch in der Hör-Version von Thomas Huber zu belauschen.

 
7. Februar 2015: Alban Nikolai Herbst zum 60sten
 

Alban Nikolai Herbst, von dem zwischen 1993 und 2009 insgesamt sieben Bücher, vom 1.000seitigen Wolpertinger-Roman bis zu seinen ersten Gedichten, bei mir erschienen sind, ist 60 Jahre alt geworden. Oliver Jungen hat aus diesem Anlaß im Feuilleton der FAZ vom 07.02.2015 sehr treffend zu ANHs Bedeutung, ja, nachgerade Funktion ex negativo für den Literaturbetrieb geschrieben. Ich gratuliere Alban Nikolai Herbst zu seinem Geburtstag!

 

13. November 2013: Peter Härtling zum 80sten im Verlag

Es war einer der schönsten Abende in meinem Verlag: Peter Härtling las seine Prosa »Erinnerung an die Erinnerung«, die er eigens zu den Collagen der Künstlerin Petra Johanna Barfs geschrieben hatte und die in unserem Kunstbuch »Black Forest« enthalten ist. Am 13. November hatte Peter Härtling seinen 80sten Geburtstag gefeiert, ein stolzes Alter, das man ihm und seiner Lesung nicht anmerkte – außer insofern, als er vor dem Hintergrund eines reichen Lebens und vielfältigster schriftstellerischer Erfahrungen auf die nötige historische Verbindlichkeit von Kunst ebenso wie von Erzählung hinwies. Petra Johanna Barfs und ihr Galerist Jürgen G. Wolfstädter in der vergnügten Runde von rund 30 Gästen, umgeben von Originalen und dem Editions-Siebdruck von Barfs an meinen Wänden. – Es war für mich ein besonderes Erlebnis, ihm ein Geburtstagspäcklein zu schnüren: Denn zu seinen Romanen über die Kindheit Mozarts, seinen beiden Erzählungen über Schubert und Schumann, seiner Verbundenheit mit der Schwäbischen Alb, seinem Hölderlin-Roman, seinem Buch über den Fotographen Robert Capa fielen mir Titel aus unseren bescheidenen 20 Jahren Literaturprogramm ein: Gerd-Peter Eigners Essay über den jungen Mozart aus »Nachstellungen I«, der schwarze Notentupfen auf weißes Papier setzt, während es vor dem Fenster erstmals schneit und weiße Schneeflocken sich auf das schwarze Pflaster setzen; Bertold Dirnfellners beide 16er-Bändchen über Schumann und Schubert, Olaf Veltes »Neben mir einer, der sich Mörike nennt«, darin der Dichter mit Schafbauern über die Alb zieht, um Hölderin zu besuchen ... Und ein Buch »Nizza oder Die Liebe zur Kunst«, in dessen einer Erzählung »Nizza, Capa, Elsa und Matisse« Robert Capas Foto vom Maler Matisse gesucht wird ... Mehr solche Abende!

Und einen Abend später, am 22. Noember, im Senckenberg-Museum Frankfurt noch ein solcher Abend mit Außergewöhnlichem und Schönem von anderer, dennoch ähnlicher Qualität: Die Firma ECT, ein Ökotoxikologisches Labor in Flörsheim, 20 Jahre als wie mein Verlag und deshalb in unserem Jubiläumsbuch »20 x 20 Jahre« portraitiert, feiert seinen Geburtstag.

Dr. Jörg Römbke leitet diese Firma, und es ist ein Genuß, einer Reihe von RednerInnen zuzuhören, die mit der ECT zu tun haben: Wegbegleiter, Mitarbeiter, Kunden, Vertreterin des Bundesumweltamtes ... Und wo sonst bei solchen Firmenjubiläuen PR-mäßig korrekte Reden geschwungen werden, bekommt man hier sehr persönliche, den Stand ökologischer (Auftrags-)Forschung genau und kritisch betrachtender Kommentare zu hören – die aber allesamt eines aussprechen: Wenn man mit Liebe zur Sache und einer klaren Überzeugung arbeitet, dann kommen menschlich unverbogene und in der Sache sehr verbindlich und langfristig wirkende Ergebnisse zustande. Auch wenn es um so heikle Aufträge wie die Beurteilung von Wasserqualitäten und Bodenbeschaffenheiten unter industrieller Ausnutzung geht.

Noch schöner ist dieses nachhaltige Arbeiten zu spüren, als ich mit jungen Mitarbeitern und Doktoranden der Firma am Tisch stehe: Junge Leute, die in Flörsheim  bei ECT Praktika absolviert haben, dort ihre Doktorarbeiten schreiben, als Aushilfen angefangen haben und im Unternehmen blieben, weil sie dort an wertvoller Anwendungsforschung tätig sind und zugleich Lust daran haben, hier ihr Arbeitsleben zu verbringen. Und die das auch unverkrampft erzählen. Ziemlich selten, sowas zu erleben! Eine schöne Bereicherung und Beflügelung, ähnliches weiter im Literatur- und Kulturbereich zu tun. Ich gratuliere diesem 20-Jährigen herzlich zu dieser Leistung!

 

 

16.10.2013: Nach der Frankfurter Buchmesse

Die Frankfurter Buchmesse geht eben zu Ende. Sie hat neben vielem anderen eine großartige Lyrik-Nacht am 12.10. abends im Orange Peel (Kaiserstraße) hervorgebracht – man hätte kaum glauben wollen, daß man zweieinhalb Stunden non stop und fortgesetzt gebannt zeitgenössische Gedichten anhören kann. Es ist gelungen. – Durch die Tage gab es allerdings ein ganz anderes durchlaufendes Thema, das mir immer wieder bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten und Kollegen begegnet ist: Neue und alternative Vertriebsmodelle. Das wurde schon immer wieder einmal diskutiert – jetzt scheint es durch die Auswüchse, die wir in der Bücherwelt, aber auch generell in der Gesellschaft durch »Monopolkulturen« wie Amazon erleben, neu angefacht zu sein. Annette Sievert von Peter Meyer Reisebuchverlag hat ein neues Konzept für Buchhändlertage aufgebracht, unsere Auslieferung Sova ein keckes Vertretermodell, das verheißungsvoll klingt und ab Januar zeigen wird, wie wir in Zukunft unsere Bücher in die (verbleibenden) Sortimente bringen werden. Das alles ist sehr spannend.

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