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Mein newsletter am 28. Januar 2024 hat drei Themen: den zweiten Roman von Dierk Wolters, Kultur-Redakteur bei der Frankfurter Neuen Presse, ein rasanter Familien-Roman, erzählt aus 6 Köpfen von 3 Generationen und heißt nicht zufällig »Dienstag«; sodann der Erzählband »Teufelssprache« von Veronika Simoniti, der Reiselust auf Slowenien erzeugen wird; und schließlich in eigener Sache einige Notizen zu meiner neuen Kunst-Erzählung »Triz. Baumchronist« über einen 6jährigen Autisten, der mit seinem Vater Kunst betrachtet, erschienen bei der Kollegin Catharine Nicely in ihrer PalmArtPress Berlin.

 

Veronika Simoniti

Veronika Simoniti

und Ihr Erzählband »Teufelssprache«

newsletter.2024.01.28.2

»Teufelssprache« heißt der Erzählband von Veronika Simoniti, die in mehreren slowenischen Verlagen erschienen ist und hochrangige Auszeichnungen erhielt. Nun ist sie mit ihren 18 Erzählungen aus bei uns und war zugleich eine der 16 Autorinnen unserer »BOX – die Wilden Slowenen«, die zum Gastland-Auftritt Sloweniens auf der Buchmesse 2023 herauskam. Ihre komplexen, teils magischen Geschichten handeln vor allem von Grenzgängerinnen und Rebellen, die es immer wieder schaffen, diese Grenzen zu verschieben. Da ist viel zu lernen.

Eine bei uns noch völlig unbekannte Autorin aus dem viel zu wenig beachteten Literatur-Land Slowenien ist gleich zweifach in unserem Verlagsprogramm präsent: Veronika Simonitis Erzählband »Teufelssprache« als schönes Hardcover einerseits, und zudem mit einem Bändchen unserer von Hand fadengehefteten 16er-Reihe in der »BOX – die wilden Slowenen«. – Wieso das? Die slowenische Autorin Veronika Simoniti erhielt zahlreiche hochrangige Auszeichnungen für ihre Erzählungen. Bereits ihre erste veröffentlichte Kurzgeschichte Metuljev zaliv (Die Schmetterlingsbucht) wurde 2000 bei einer Ausschreibung der slowenischen Zeitschrift Literatura preisgekrönt. Für ihre Kurzgeschichtensammlung Zasukane štorije (Verdrehte Geschichten), erschienen 2005, wurde sie für das beste Erstlingswerk der Slowenischen Buchmesse nominiert und war in den beiden darauffolgenden Jahren in der engeren Auswahl für den Fabula-Preis für die beste slowenische Kurzprosasammlung – ein großartiger Einstieg in die literarische Welt für eine noch junge Autorin.

Mit ihrer zweiten Kursgeschichtensammlung Hudičev jezik (Teufelssprache), auf der unser Band basiert, kam sie 2011 in die slowenische Tageszeitung »Delo« und wurde 2014 mit dem Roman Kameno seme (Steinsamen) für den europa-weit höchst angesehenen Kresnik-Preis für den besten slowenischen Roman des Jahres nominiert. 2020 erhielt sie diesen für ihren Roman Ivana pred morjem (Ivana vor dem Meer). Ihr Kurzgeschichtenband Fugato, ebenfalls in 2019 erschienen, erhielt den Novo Mesto-Preis für den besten Kurzgeschichtenband des Jahres. Mit dieser Erfolgsgeschichte hat sich Veronika Simoniti als eine der bedeutendsten Stimmen der zeitgenössischen Slowenischen Literatur ausgewiesen. Und entsprechend ist es ihr gelungen, den Band »Teufelssprache« als eine reizvolle Einladung zum Kennenlernen von Land und Kultur und Menschen zu gestalten:

Sie hat darin 18 Figuren und Erzählungen direkt in dem mageren Küstenstreifen Sloweniens mit seinen kaum 30 Adria-Kilometern zwischen Italien und Kroatien angesiedelt – und macht uns Leserinnen und Lesern das Land, seine Geschichte und Kultur durch dieses schmale maritime Fenster zugänglich. Eigensinnige Grenzgängerinnen und Grenzüberschreiter aus den Welten Wissenschaft und Literatur, aus Vergangenheit und Gegenwart, aus Fiktion und Realität, aus urbanem Raum und bäuerlichen Gemarkungen begegnen uns. Ein Großteil dieser »teufelssprachlichen Figuren« darf uns bekannt vorkommen aus der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte – und läßt ein weithin noch viel zu wenig bekanntes Land als Brennspiegel Europas vertraut werden.

Wollten wir hier nun noch von der bezaubernden Stilistin sprechen, welche Veronika Simoniti bei alledem ist, wären weit mehr Seiten dazu nötig, als die 200 Seiten von »Teufelssprache«, welche als Hardcover mit Lesebändchen zu 22 Euro in der Übersetzung von Tamara Kerschbaumer zu erhalten sind. picture

 

 

Und für die besagte »BOX – die wilden Slowenen«, welche 16 Stimmen mit Prosa und Lyrik, Essays hin zu Briefwechseln enthält, hat sie uns eigens eine neue zusätzliche Erzählung geschrieben: »Die doppelte Liebe der Dora Dvorsky«, 36 Seiten, 10 Euro – oder in der BOX mit 16 Bändchen zu 99 Euro.

Gewiß, selber lesen macht Freude: 

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Dierk Wolters

Dierk Wolters

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  • Sein zweiter Roman
  • Sein zweiter Roman
  • Sein zweiter Roman

newsletter.2024.01.28.1

Kultur-Chef der Frankfurter Neuen Presse, hat in meinem Verlagsprogramm seinen zweiten Roman »dienstag« vorgelegt. Er erzählt einen »Family Stream of Consciousness«, wie wir das Buch während des Lektorats genannt haben. Ein Roman, der rein aus den inneren Stimmen von sechs Mitgliedern einer Familie besteht, Monologe, welche über einen Dienstag hinweg tiefe Einblicke in Familienalltag und die Lebenswirklichkeit von drei Generationen gibt. Dabei geht es humorvoll zu, aber auch immer wieder tiefgründig – und Dierk Wolters gibt uns über unser eigenes reichlich Miteinander zu denken, und Judith von Sternburg, Literatur-Chefin der Frankfurter Rundschau, hat es leichthändig auf den Punkt gebracht.

Die 6 Mitglieder einer Familie kommen in »dienstag« zu Wort und erzählen ihre inneren Stimmen und Chronologien im Verlauf eines gewöhnlichen Tages. »Das ist wieder echt super, Mama fährt zu Schrei-Ami und ich sitze hier mit Opa und muss sehen, wie ich klarkomme, ausgerechnet jetzt fällt die dumme Nuss vom Pferd, ich glaub nicht, dass Ami was passiert ist. So wie sie am Telefon geplärrt hat, ist sie ganz schön am Leben, da muss man sich echt keine Sorgen machen.« Laut der Frankfurter Rundschau geht es dabei »rund, aber die Lautstärke, in der die Streitereien über Pommes, Pferdebürsten und Pünktlichkeit ausgetragen werden, ist nichts gegen das Tosen in den Köpfen.« Denn die Familienmitglieder beschäftigen »die Verwicklungen des einzelnen in ein Leben, das zu komplex ist, um so alleine damit fertig zu werden. Dies aber, alleine damit fertig zu werden, obwohl alle ständig reden und sich mögen und sicher füreinander da sein wollen – dies aber wird normalerweise verlangt, auch von den Schneiders.«

Dierk Wolters, Kultur-Chef der Frankfurter Neuen Presse, hat zwar nicht über James Joyce als einen der literarischen Erfinder des Stream of Consciousness geschrieben, sondern seine Dissertation über Thomas Mann geschrieben; Durch das Wechseln zwischen »Innen- und Außensicht« zeigt Dierk Wolters »erst recht das Lauern und die Manipulation und die meilenweite Strecke zwischen dem, was Menschen sagen, und dem, was Menschen denken« auf. Die Themen, welche Dierk Wolters dabei aufgreift, sind uns allen bekannt, denn er erzählt von ganz gewöhnlichen Problemen eines Elternpaares, ihrer beiden Kinder sowie des Großvaters und einer weiteren Person (wer? – Überraschung!).

Dierk Wolters »hält seinen Lesern den Spiegel vor … ohne selbst als Erzähler moralische Schlüsse zu ziehen«, wie Welf Grombacher von der Schwäbischen Zeitung schreibt. Und trotz aller Differenzen und Unterschiede: »Am Ende versammeln sich alle wieder am abendlichen Familientisch.« Obwohl eine der Figuren diesen »Dienstag« nicht überleben wird (mehr wird hier nicht verraten – Selberlesen macht schlau), hat Dierk Wolters einen höchst sympathischen Roman geschrieben, immer unterhaltsam, teils mit burlesker Komik.

Judith von Sternburg notiert das so: »Die Liebe tritt in ihrer schönsten Gestalt auf, nämlich einfach so und ohne Hintersinn« – »… ich werde wahnsinnig, wenn ich Vanessa sehe, ich kann nichts anderes denken als Vanessa, den ganzen Tag nur Vanessa, ich liebeliebeliebe sie, aber wie kann ich das sagen …«  

Und ja doch, man kann das Buch auch kaufen:

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