Gastland Slowenien 2023

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Slowenien mit seiner reichen und besonderen Literatur ist Gastland der Frankfurter Buchmesse des Jahres 2023. Dies ist ab 2020 der Hintergrund unserer intensiven Recherchen, Lektüren und Reisen durch Slowenien und seine Bücherwelten.

Wesentliche Unterstützung haben wir dabei erfahren durch Matthias Göritz und Erwin Köstler, die uns auf viele Autorinnen und Autoren hingewiesen und viele Werke erschlossen haben. Sie sind als Herausgeber und Übersetzer bei der Erstellung der »BOX – die wilden Slowenen« mit (zunächst) 16 Bändchen unserer 16er-Reihe großartig tätig. Herzlichen Dank dafür – und unten gibt es mehr dazu zu lesen!

Daß es zu den wunderbaren Weinen und der eigensinnigen WinzerInnen Sloweniens im Deutschen noch kein nennenswertes Buch als Vermittler gab, hat uns überrascht. Dann haben wir es angegangen: Wein und Winzer in Slowenien. Und freuen uns darüber wie über die vielen Kontakte zu den besagten großartigen WeinmacherInnen im Land. Prädikat: Entdeckungswürdig!

Schließlich ein ganz besonderer Erzählband: »Teufelssprache« der in Ljubljana lebenden Autorin Veronika Simoniti, übersetzt von Tamara Kerschbaumer. Ein sofort ins Land Slowenien entführendes Buch voller eigenwilliger Figuren aus der slowenischen Geschichte und Landstrichen hinter dem knappen Adria-Küstenstreifchen. Sofort eintauchen!

More to come. Definitiv!

 

BOX – die wilden Slowenen

BOX – die wilden Slowenen

  • eine BOX
  • mit 16 Bändchen der 16er-Reihe
  • zum Gastland-Auftritt
  • Sloweniens 2023

978-3-86638-417-0

99.00 €           picture
Aleš Šteger im Gespräch mit Tomaž Šalamun

Aleš Šteger im Gespräch mit Tomaž Šalamun

Fähre 2007

  • 16er-Reihe
  • von Hand fadengeheftet
  • 48 Seiten
  • übertragen von Matthias Göritz
  • Titel-Schmirgel-Zeichnung von Joši Bojz
  • ein Bändchen aus der
  • BOX – die wilden Slowenen
  • zum Gastland-Auftritt Sloweniens 2023

978-3-86638-404-0

10.00 €           picture

Im Jahr 2007 sprechen der 1973 in Ptuj geborene Autor, Übersetzer und Verleger Aleš Šteger und der 1941 in Zagreb geborene, in Koper aufgewachsene Tomaž ­Šalamun, unterdessen einer der bedeutends­ten slo­we­nischen Dichter, miteinander.

Der beiden Austausch über die Begegnung mit Sprache, die Ver­ständigung über dichte­rische Welten und den Ort der Dich­tung in der Welt, dürfen als außer­ordentlich seltener Glücks­moment gelesen wer­den. Weil der ­Moment dieses Gesprächs in größt­möglicher Offenheit und gleich­­zeitig mit unbeirr­barer Präzi­sion aus­gekostet und in zahl­reiche his­torische, gesellschaft­liche, poetologische, per­­sönliche ­Dimensionen hin ent­faltet wird.

Ich habe dich immer um diese Fähigkeit beneidet, sich dem Wort wie einem Ready-made zu nähern, so schien es mir jedenfalls. Als wärest Du eine große Hand, die in den Raum greift, etwas hochhebst und umdrehen kannst.

Das kann ich mir nur schwer vorstellen, schwer verstehen. Bei mir ist es eher, als würde sich ein Spalt öffnen oder ein Tonus, eine Spannung, die zerreißt, und es ist, als ob dann ein Strahl aufleuchtet oder ein Satz hervorbricht. Wie Pferdchen, die miteinander losgaloppieren, die da hindurchsausen. Ich schreibe es schnell auf und dann ist es da – oder manchmal kann ich es eben nicht und es verschwindet. Ich erkenne die Öffnung und die Sätze als das, was sie sind, und ich habe nichts damit zu tun. Das ist großartig.

Das ist genau das, wovon ich spreche. Diese Befreiung des Flusses vom Kanal, in dem er fließt. Die Freiheit des Flusses.

Ich weiß nicht einmal, ob ich frei bin oder nicht. Ab einem gewissen Punkt bin ich ein Empfänger von Freiheit. Manchmal bin ich einfach sprachlos. Heute waren deine drei Seiten mit Gedichten wie Treibstoff.

 

Slowenische Klassiker

Slowenische Klassiker

  • 16er-Reihe
  • von Hand fadengeheftet
  • 48 Seiten
  • herausgegeben von Erwin Köstler
  • ein Bändchen aus der
  • BOX – die wilden Slowenen
  • zum Gastland-Auftritt Sloweniens 2023

978-3-86638-403-3

10.00 €           picture

»Slowenische Klassiker« nennen wir eine Autorin und acht Autoren – das Bändchen unserer 16er-Reihe ist zum Schmökern und als Anregung für jene Leser und Leserinnen gedacht, die vielleicht noch keine Bekanntschaft mit »Klassikern« der slowenischen Literatur gemacht haben.

Sie ist vollkommen unsystematisch zusammengesellt und, weil sie sich ausschließlich auf bestehende Übersetzungen stützt, höchst lückenhaft. Aber sie teilt etwas mit über eine Literatur, die seit der Reformations­zeit, egal ob in slowenischer oder deutscher Sprache, ihre Sache vertreten und den Boden für die weitere Entwicklung bereitet hat.

Noch bis in die 1980er Jahre blieben Versuche, slowenische Texte überregional bekannt zu machen, auf die Initiative Einzelner beschränkt, und sie blieben fast alle marginal und ohne nachhaltigere Wirkung.

Seither hat sich viel getan. Heute muss die slowenische Literatur ihr Existenzrecht nicht mehr unter Beweis stellen, ihr großer Reichtum an Formen und literarischen Ansätzen ist in einer Vielzahl an Übersetzungen für jedermann sichtbar.

 

Inhaltsverzeichnis

Primož Trubar: Vorrede

Johann Weichard Valvasor: Die Ehre des Herzogtums Krain

Urban Jarnik: Andeutungen über Kärntens Germanisierung

France Prešeren: Von der schönen Vida

Ivan Cankar: Skizzen

Zofka Kveder: Ihr Leben

Ivan Pregelj: Plebanus Joannes

rečko Kosovel: Integrale

Vitomil Zupan: Reise ans Ende des Frühlings

 

Der Wolf und die Wunde

Der Wolf und die Wunde

Gedichte

  • 16er-Reihe
  • von Hand fadengeheftet
  • 44 Seiten
  • übertragen von
  • Matthias Göritz und Amalija Maček
  • Titel-Zeichnung von Klara Maček, Ljubljana
  • ein Bändchen aus der
  • BOX – die wilden Slowenen
  • zum Gastland-Auftritt Sloweniens 2023

978-3-86638-402-6

10.00 €           picture

Barbara Koruns Gedichte sind voll beißendem Spott auf die Konventionen bürokratischer Sprache, egal ob bei Grenzübertritten oder im allgegenwärtigen Betriebsgequatsche auf Poesie-Festivals.

Ihre Lyrik geht tief, wenn es um weibliche Lust, um den Körper und die merkwürdige Transformation ins Tierhafte geht, welche wir alle vollziehen, wenn wir lieben. Koruns Texte sind getrieben von wilden Rhythmen und dauernder Überschreitung. Seltsam zärtlich und doch mitunter deutlich brutal, reißen sie Männerbilder ein, spielen mit den Konventionen von Gender-assessoires und befragen Geschlechterrollen.

 

Vor dem Gericht der Gerüchte

Vor dem Gericht der Gerüchte

Essay

  • 16er-Reihe
  • von Hand fadengeheftet
  • 48 Seiten
  • redaktionell betreut von
  • Matthias Göritz und Urban Šrimpf
  • ein Bändchen aus der
  • BOX – die wilden Slowenen
  • zum Gastland-Auftritt Sloweniens 2023

978-3-86638-401-9

10.00 €           picture

Wie unbegründet sie auch sein mögen, Gerüchte hinterlassen immer einen Fleck, und diesen Fleck kann man kaum noch entfernen.

Dahinter verbirgt sich ein zynisches Kalkül: Man weiß, dass ein Gerücht nicht wahr ist und es keine Beweise gibt, aber man weiß auch, dass es haften bleiben wird, egal wie falsch es ist. Es gibt einen Moment des Vergnügens an der leicht erhaltenen Macht, der man dadurch zuteil wird – man kann Gerüchte in einer Quasigewissheit schwingen, dass sie ihr Ziel immer treffen, ohne dass wir uns dabei die Hände schmutzig machen müssen.

In der Funktionsweise von Gerüchten steckt eine Art magisches Denken, nämlich der Glaube, dass man nur mit unbegründeten Worten Menschen (und Sachverhalte) beeinflussen kann. Worte können das, worauf sie sich beziehen, eingehend beflecken, selbst wenn sie völlig ungenau und ungerechtfertigt sind; sie beginnen, als Eigenschaft der benannten Sache zu funktionieren. Was immer man Menschen in Gerüchten zuschreibt, wird zu ihrer „gespenstischen“ Qualität, und kein noch so gutes Argument kann diese Verleumdung rückgängig machen. Man ist dem Gerücht hilflos ausgeliefert und befindet sich „immer schon“ in der Defensivposition. Bei Gerüchten wirkt die referentielle Funktion wie eine unbewusste Zauberkraft, die die Dinge mit Worten durch bloße Benennung beeinflusst.

Es gibt eine lange Geschichte, die von dieser unbezwingbaren und unwiderstehlichen Macht der Gerüchte zeugt – hier ist sie verdichtet erzählt!

Gerüchte haben per Definition keinen Urheber, es gibt also einen nicht näher bezeichneten „Jemand“, der niemals ans Licht gebracht und identifiziert werden kann. Es beginnt mit einem Wort, das aus dem Nichts kommt und doch überwältigend ist …

So läuft es mit den Gerüchten: Sie bleiben. Sie bleiben haften, ob man will oder nicht; sie hinterlassen ihre Spuren, die unauslöschlich zu sein scheinen …

Man kann nicht reden, ohne zu tratschen, und zwar von dem Moment an, in dem man den Mund öffnet. Klatsch usurpiert den Ursprung, aber es gibt keine Sprache ohne Usurpation. […] Die übliche Funktion der Sprache, vermeintlich Kommunikation und Information, setzt bereits die Grundhaltung der Verleumdung und Beleidigung voraus. Sprechen heißt boshaft zu sprechen, sprechen heißt zu tratschen und Gerüchte zu verbreiten, sprechen heißt zu verleumden …

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