Die Gründung des Verlages

Die Konsequenz aus dem Erfolg der SCHRITTE ist die Gründung des axel dielmann – verlags. Vor dem offiziellen Einstieg in die Branche stehen sechs Gespräche, die mit zu den schönsten und freundlichsten Erinnerungen zählen, die man überhaupt entlang einer Firmengeschichte haben kann: Die Idee, zunächst einmal »alte Hasen« danach zu fragen, was alles man falsch machen und wie man es richtig(er) machen könnte, führt zu der Überlegung, einige Verlagsmenschen nach Rat zu fragen. Sechs schätzenswerte Vorbilder lassen sich darauf ein, vom Greenhorn Axel Dielmann zu einem Abendessen eingeladen zu werden und sich dafür Löcher in den Bauch fragen zu lassen. Unvergeßlich der schmackhafte Abend mit Vitorio Klostermann (vom gleichnamigen Verlag) im Lobster und mit Christian Döhring, damals noch bei Suhrkamp, in der Café Bar (zwischendurch in den Jahren 2005 bis 2011 unser Nachbar am Verlagsstandort Schweizer Straße 21!), die viel Hilfreiches erzählen, prima Tips geben, heikle Klippen formulieren. Herzlichen Dank an sie, die bereitwillig Ihre Erfahrungen weitergegeben und schon allein dadurch Mut gemacht haben!

Zunächst firmierte der Verlag nun unter dem Namen »Schritte Verlag Axel Dielmann«, den aber Jürgen Lentes als damaliger Geschäftsführer der Huss'schen Universitätsbuchhandlung Frankfurt und Alban Nikolai Herbst als einer der ersten Autoren des Verlages in langen Gesprächen und in dreisten Nachttelefonaten wegempfehlen (herzlichen Dank noch nachträglich an beide, wenn auch Jürgens nächtliche Anrufe in »aufgewühltem« Zustand harte Bewährungsproben waren ...!). – Der Verlagssitz ist in der Eckenheimer Landstraße 57, dritter Stock, wo der Verlag zunächst eines, rasch aber zwei der drei Zimmer der Wohnung einnimmt.

Am 3. Mai 1993 wird in der Huss'schen Buchhandlung mit einer kleinen aber feinen Fete »(…) dieser kleine aber feine Verlag« aus der Taufe gehoben (az andere zeitung, 29.05.1993) – einige Augenzeugen wollen wissen, daß noch morgens gegen 3 Uhr wild in die Regale gegriffen und aus Brecht, Ringelnatz, Homer und Herbst zitiert worden sei, in dieser Konstellation kaum glaubhaft, aber verläßliche Aussagen lassen sich nicht mehr auftreiben, zumal wieder andere Zeitzeugen vermelden, gegen 4 Uhr sei eine 3-köpfige, standfeste Abordnung zur Durchforstung von Bockenheim und Westend auf Spirituosen und Wein entsandt worden ... (Der von Wolfgang Schopf nach diesem Abend verfaßte »Erlebnisbericht Kiesstraße 41« ist ein erstes Dokument, das – »nur der Buchhändler hat Angst um seine Bücher, betrunkene Gäste könnten Gläser darauf stellen. Schließlich betrinkt er sich selbst und kann dann Verständnis aufbringen« – im Safe des Verlagsarchives verwahrt wird, und da bleibt er auch!)

Sieben Titel werden zu Beginn veröffentlicht, darunter das Buch »Wolpertinger oder Das Blau« von Alban Nikolai Herbst, das mit seinen 1.024 Seiten und allein einem Dreivierteljahr Lektorat ein Wahnsinnspilotunternehmen darstellt. Aber die Jahre mit SCHRITTE waren eine gute Schule, für alle Arten von Lektorat!

axel dielmann-verlag KG

axel dielmann – verlag
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